Ein Berliner Paar, der Afrodeutsche Theo Kröger mit Vorfahren aus Ruanda und die iranischstämmige Mari Sawadi, zieht mit Maris Tochter Zoe aus Berlin-Neukölln in eine Doppelhaushälfte in den fiktiven Ort Schönefelde im Berliner Umland. Theo arbeitet als Musiklehrer, Mari als HR-Managerin bei einem großen Hersteller von Elektroautos. In der anderen Doppelhaushälfte, in deren Garten eine Deutschlandflagge gehisst ist, wohnen Andi und die vietnamesischstämmige Tracy Knuppe mit ihrem Sohn Rocco. Durch diese Konstellation der beiden Wohneinheiten sind Konflikte vorprogrammiert, zumal beide Familien ihre Vorurteile über die anderen haben. Während die Knuppes in Jogginghose oder Unterhemd stundenlang vor dem Fernseher sitzen, Bier trinken und Chips essen, geht es im Hause Sawadi-Kröger vornehmer zu. Die Serie zeigt die Vorurteile, das Misstrauen und die Auseinandersetzungen, die im Alltag der migrantischen Patchworkfamilie aus der Stadt und der ostdeutschen Dorffamilie entstehen.
Familie Knuppe
- Tracy Knuppe Tracy kommt aus Birkenwerder. Ihre Eltern sind vor der Wende als Vertragsarbeiter aus ihrer vietnamesischen Heimat in die DDR gekommen. Aufgewachsen ist sie in einem Plattenbau mit drei Geschwistern. Ihre Eltern lernten nie richtig Deutsch zu sprechen, woraufhin sie Verantwortung übernehmen musste. Dadurch hat sie sich ihren rauen Umgangston erarbeitet. Sie leitet in Schönefelde den Schönheitssalon Beautyfelde, und nennt Andi gern „Motte“.
- Andi Knuppe Andi hat früher als Polizist und Elektriker bei der Marine gearbeitet. Er versucht, mit Aushilfs- und Gelegenheitsjobs, etwa als Makler, über die Runden zu kommen. Er macht es sich mit einem Bierchen gern auf der Couch gemütlich, Tracy nennt er liebevoll „Mausi“.
- Rocco Knuppe Rocco ist beider Sohn, sehr introvertiert und spielt viel am Computer. Im sozialen Umgang hat er Probleme, was ihn an der Schule zum Außenseiter macht. Familie Sawadi-Kröger hält ihn anfänglich für kognitiv beeinträchtigt. Er fühlt sich zu Nachbarstochter Zoe hingezogen.
Familie Sawadi-Kröger
- Mari Sawadi Mari kommt aus Berlin und hat iranische Wurzeln. Sie ist in ihrem Job beim Elektro-Automobilhersteller Tecla erfolgreich, hat promoviert und tritt anderen gegenüber selbstbewusst auf. Sie setzt sich für eine bessere Welt ein, in der Menschen unabhängig von ihrer Herkunft gleiche Chancen in ihrem Leben haben. Deshalb scheut sie weder Diskurs noch Streit und wirft Polizisten während einer Fahrzeugkontrolle Racial Profiling vor. Sie bemüht sich oft um eine bessere Beziehung zu Zoe.
- Theo Kröger Theos Vater stammt aus Ruanda, seine Mutter ist Deutsche; er selbst kommt aus Karlsruhe. Theo sieht sich selbst als Deutscher, was er seit einer Reise nach Ruanda in seiner Kindheit weiß. Er hat mehrere Jahre vor sich hin studiert, ist letztlich Musiker geworden und arbeitet als Musiklehrer. Im Gegensatz zu Mari versucht er, Konflikten aus dem Weg zu gehen.
- Zoe Sawadi Zoe ist Maris Tochter aus einer früheren Beziehung, die gerade in der Pubertät steckt. Sie hat ihre Probleme mit dem Wegzug aus Berlin. Neue Freunde zu finden ist für sie in der neuen provinziellen Umgebung nicht einfach. Sie gerät mit Mari oft in Streit, beispielsweise über Make-up, Drogen oder ihren Freund Johnny. Von Tracy wird Zoe oft Püppi genannt.
Nebenfiguren
- Wörner, Guttsche und Eckner Die Polizisten im Dorf. Mit Wörner und Guttsche hat Andi früher zusammengearbeitet, jetzt treffen sie sich zum gemeinsamen Canastaspiel. Eckner ist Polizeianwärterin.
- Ly und Danh Beide sind Angestellte in Tracys Schönheitssalon. Sie sprechen mit ihr immer dann vietnamesisch, wenn Kunden nicht mitbekommen sollen, worum es geht.
- Johnny Zoes Freund. Mari kann ihn nicht ausstehen, hält ihn für arrogant, dumm und selbstverliebt.
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