Die Schülerin Emelie Boll macht sich nach einem Discobesuch allein auf den Heimweg. Ekkehardt Talkötter, der zufällig mit dem Auto unterwegs ist, nimmt sie mit und setzt sie vor ihrem Elternhaus ab. Als Ekki am nächsten Tag seinen Freund, Privatdetektiv Georg Wilsberg, aufsucht, muss er dort im Radio hören, dass das Mädchen vermisst wird und ein Zeuge seinen roten Wagen gesehen hat. Da auch halb Münster die Vermisstenmeldung hört, dauert es nicht lange und Ekkis Auto wird erkannt.
Damit beginnt eine Vorverurteilung und digitale Hetzjagd durch die Bevölkerung und die Internetgemeinde. Ekki versucht dem zu entgehen, indem er sich sofort der Polizei stellt, als er bemerkt, dass man ihn für den Täter hält. Es nützt ihm zwar, nun polizeilich nicht gesucht zu werden, doch die besorgten Bürger sehen in ihm weiter den Mann, der schon vor einigen Jahren genau an dieser Straße zwei Mädchen entführt und dann getötet hatte. Kommissarin Anna Springer versucht deshalb, die Polizeipsychologin zu dem aktuellen Fall hinzuzuziehen, die bereits in den beiden anderen Morden tätig geworden war. Doch Hiltrud Appeldorn verweigert die Zusammenarbeit, weil sie sich seit zwei Jahren von allem zurückgezogen habe, um ihren kranken Mann zu pflegen.
Emelies Eltern sind aufs Höchste besorgt, weil auch sie von den Entführungsfällen der Vergangenheit wissen. Eigentlich befindet sich ihre Ehe am Ende und sie sind gerade dabei, sich einvernehmlich zu trennen, wobei ihnen Alex Holtkamp anwaltlich behilflich sein soll. Somit erweitern sie gleich Alex' Kompetenzen, um sich vor der Presse vertreten zu lassen. Obwohl sie sich selbst nicht vor den Kameras zeigen wollen, kann Alex sie überzeugen, wenigstens einen Appell übers Internet zu senden. Dort sind nämlich bereits erste Lebenszeichen Emelies in Form kurzer Videos aufgetaucht.
Georg Wilsberg sieht nur eine Möglichkeit, die Treibjagd auf Ekki zu beenden, indem er hilft, den wahren Täter zu finden. Eine erste Möglichkeit sieht er darin, das Internet dafür zu nutzen, die besorgten Bürger bei der Suche nach Emelie mithelfen zu lassen. Alex nimmt die Aktion in die Hand und kann tatsächlich Freunde und Bekannte der Vermissten mobilisieren. Unter Wilsbergs Leitung durchkämmen sie den Wald auf der Suche nach Hinweisen. Wilsberg trifft dabei auf Hiltrud Appeldorn, die sich anscheinend für des Schicksal des Mädchens zu interessieren scheint. Um sie vielleicht doch zur Mitarbeit zu bewegen, sucht Wilsberg die Psychologin zu Hause auf. Dort erlebt er, wie sich die Frau um ihren an Demenz erkrankten und im Rollstuhl sitzenden Mann kümmert. Aus einer Mischung aus Mitleid und Interesse an Hiltrud Appeldorn lädt er sie abends ein. Dabei wird sie Zeugin, wie gerade einer der aufgebrachten Bürger Ekki mit dem Auto überfahren will. Kurzentschlossen steuert sie ihren Wagen gegen das herannahende Fahrzeug. Ekki wird gerettet, doch Appeldorn muss mit einem leichten Schädel-Hirn-Trauma in die Klinik gebracht werden. Wilsberg besucht sie sofort, und sie bittet ihn, sich um die Medikamentengabe für ihren Mann zu kümmern. Als er dies tut, hat er den Eindruck, dass Hein Appeldorn wesentlich aktiver ist, als es das letzte Mal den Anschein hatte.
Unter den Asservaten der beiden alten Fälle findet sich ein Schlüsselbund, der in der Nähe des Ablageortes der letzten Leiche gefunden wurde und von dem anzunehmen ist, dass einer der Schlüssel zum damaligen Raum gehört, in dem die Mädchen eingeschlossen waren. Markus Appeldorn, ein Klassenkamerad von Emelie, IT-Experte, findet heraus, welche Firmen die passenden Schlosssysteme in den letzten Jahren benutzt haben. Nach Ausschluss aller weniger infrage kommenden Gebäude bleibt am Ende eine Autobahnbrücke in der Nähe von Münster übrig. Overbeck sieht dort sofort nach, kann Emelie im Hohlraum der Brücke aber nicht finden. Dafür ergeben sich jedoch eindeutige Hinweise, dass hier die beiden Mädchen festgehalten worden waren.
Nachdem Wilsberg den zweiten Schlüssel des Schlüsselbundes mit dem Haustürschlüssel der Appeldorns vergleicht, ist ihm klar, warum sich die Psychologin so plötzlich zurückgezogen hat: Sie will ihre Familie schützen, denn beide Schlüssel sind identisch. So gerät Appeldorns Sohn Markus unter Tatverdacht, was auch diesmal der Internetgemeinde nicht verborgen bleibt. Sofort beginnt eine Treibjagd auf den jungen Mann, der zufällig auch noch bei Emelies Eltern angestellt ist.
Wilsberg ermittelt aber nicht in diese Richtung, sondern recherchiert über Markus' Vater. Dieser hatte früher Autobahnen gebaut und arbeitete im Anfangsstadium seiner Krankheit als Taxifahrer. Eine regelmäßige Tour war dabei eine Diskothek, in der die beiden vorigen Opfer verkehrt hatten. Bei der Analyse der Medikamente, die Hiltrud Appeldorn ihrem Mann verabreicht, stellt sich heraus, dass diese bei Demenz absolut unüblich sind, weil sie das Krankheitsbild verschlechtern. Wilsberg ist damit klar, dass Appeldorn begonnen hatte, ihren Mann ruhig zu stellen, nachdem sie den Schlüsselbund bei der Polizei entdeckt hatte und feststellte, dass das von ihr selbst erstellte Täterprofil auf ihren eigenen Mann zutraf. Mit dem Verschwinden Emelies kann er jedoch nichts zu tun haben, sodass der Verdacht gegen Markus bestehen bleibt. Dieser beteuert zwar seine Unschuld, wird jedoch gnadenlos vom Internet-Mob bedroht. Als die Lage zu eskalieren droht, taucht plötzlich Emelie wohlbehalten wieder auf und erklärt, dass sie nur erreichen wollte, dass sich ihre Eltern einmal um sie Sorgen machen sollten. Niemand interessiere sich wirklich für sie; das habe sie mit ihrer Aktion ändern wollen.
Hein Appeldorn wird in ein Pflegeheim gebracht und seine Frau festgenommen. Auch Emelie muss sich am Ende wegen Vortäuschung einer Straftat verantworten
Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.
Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.
Weitere Charaktere sind:
Ekki
Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.
Alex
Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.
Anna
Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.
Overbeck
Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.
Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird
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