Georg Wilsberg muss aufgrund Fahrens mit erhöhter Geschwindigkeit seinen Führerschein für einen Monat abgeben. Vor dem Polizeipräsidium trifft er Lea Sonnenborn, eine ehemalige Klassenkameradin vom Ratsgymnasium, mit der er 1977 sein Abitur gemacht hat. Heute führt sie ein Ballettstudio, macht sich allerdings Sorgen um ihren Sohn Marc, der seit zwei Tagen nicht heimgekehrt ist. Daher bittet sie kurzerhand Wilsberg um seine Mithilfe bei der Suche nach dem Jungen.
Ekki erhält unterdessen von seinem Vorgesetzten Grabowski den Auftrag eine zweitägige Berufsberatung am Goethe-Gymnasium durchzuführen, um den Schülern die Aufgaben des Finanzamtes näherzubringen. In der Schule läuft er Wilsberg in die Arme, der Marcs Mitschüler nach dessen Aufenthaltsort befragt.
Dabei bringt er in Erfahrung, dass Mina Seeberg sich erst kürzlich von ihm getrennt hat und jetzt mit Tobias Höcker zusammen ist. Dieser Rückschlag soll Marcs aggressiven Wutausbrüche weiter verstärkt haben, die er seit der Trennung seiner Eltern und dem anschließenden Suizid seines Vaters an den Tag legt. Die Spuren, die Wilsberg bei der Suche nach Marc findet, führen ihn nach Münster-Mecklenbeck. Auf dem Flugfeld der dortigen Flugschule wird er Zeuge, wie sich die Jugendlichen mit ihren Sportwagen ein illegales Rennen liefern. Zudem findet er Marc auf dem Gelände, der durch eine Ladung aus einer Flinte niedergestreckt und in einer Plane eingewickelt wurde. Kaum hat Wilsberg die Leiche entdeckt, wird er hinterrücks von Steffen Weber niedergeschlagen, der befürchten muss, dass die alarmierte Polizei seine teilweise aus Venlo bezogenen, teilweise selber angebauten Drogen im Hangar entdecken könnte.
Als Wilsberg das Bewusstsein wiedererlangt, sind Kommissarin Anna Springer und ihr Kollege Overbeck am Flugplatz eingetroffen, von den Sportwagen und der Leiche fehlt jedoch jede Spur. Einzig ein ausgebrannter Wagen, der von Tobias Höcker gefahren wurde, wurde zurückgelassen. Im Kofferraum finden die Beamten eine verkohlte Leiche, die später aufgrund eines Abgleichs des Gebisses als Marc Sonnenborn identifiziert werden kann. Es stellt sich heraus, dass Marc bereits zwei Tage tot war, bevor er verbrannt wurde.
Bei seinen weiteren Ermittlungen stellt Wilsberg fest, dass Mina Seeberg nach ihrer Trennung von Marc durch diesen in sozialen Netzwerken öffentlich diffamiert wurde. Der zusehends zur Gewalt neigende Marc, dessen Aggression sich wahllos gegen seine Eltern, Klassenkameraden, aber auch Lehrer richtete, sollte nach Aussage seiner Mutter eine Therapie beginnen, um sein Verhalten wieder in den Griff zu bekommen. Seine schulischen Leistungen, die sich durch die aggressiven Entgleisungen verschlechtert hatten, wurden von seinem Stiefvater, dem Anwalt Steiner, zum Anlass genommen, Marcs Lehrer durch einen gezielten Rechtsstreit unter Druck zu setzen. Auch die Klassenkameraden neigten in letzter Zeit dazu, schulische Probleme mit ihren Lehrern juristisch auszufechten. Als Ekki während seiner Berufsberatung bei einer Handgreiflichkeit zwischen Schülern schlichten möchte, wird ihm ebenfalls mit einer Klage gedroht, die sein Karriereende als Beamter bedeuten könnte. Es gelingt Ekki diesem Problem auszuweichen, indem er dem Schüler rhetorisch geschickt vermittelt, es bestünde die Möglichkeit, den Hotels seines Vaters eine Steuerprüfung verordnen zu lassen.
Ludger Schmitz bricht bei Tobias’ Eltern ein, um aus Tobias’ Zimmer belastendes Material zu entwenden oder es zumindest zu löschen. Darunter finden sich Gewaltvideos und Fotos, auf denen Ludger zu sehen ist. Eines dieser Videos zeigt zudem die Deutschlehrerin Brügge, die von mehreren vermummten Schülern gestoßen, gedemütigt und sexuell belästigt wird. Wilsberg bekommt unterdessen von Overbeck die Kartei mit mutmaßlichen Gewaltverbrechern präsentiert. Dabei erkennt er seinen Angreifer wieder, der ihn am Flugplatz niedergeschlagen hat. Ohne seine Entdeckung der Polizei mitzuteilen, macht er sich auf den Weg zum Bauernhof von Steffen Weber. Dort entdeckt er, dass Ludger Schmitz als Handlanger an Steffen Webers Drogengeschäften beteiligt ist. Wilsberg überrascht die beiden, als sie die vorhandenen Marihuanabestände verschwinden lassen wollen. Er wird von Steffen mit vorgehaltener Flinte gestellt und gefesselt. Erst die eintreffenden Beamten um Overbeck können Wilsberg befreien und sowohl Steffen als auch Ludger festnehmen.
Der Lehrer Manfred Schulzendorf, Freund von Frau Brügge, wird von Wilsberg im Gartenhaus seiner Freundin gefunden. Er gesteht, Marc erschossen zu haben, um das Leben für Frau Brügge, die mit Schlaftabletten versucht hatte, sich zu töten, erträglicher zu gestalten. Da ihm das nicht gelungen sei, droht er nun, sich mit einer Flinte zu erschießen. Overbeck gelingt es, Manfred Schulzendorf zu überraschen, so dass er den Lehrer überwältigen und entwaffnen kann. Schulzendorf wird festgenommen.
Nachdem sich Overbeck im Laufe der Ermittlungen mehrfach verbale Entgleisungen erlaubt hat, ordnet Kommissarin Springer an, er möge einen Vortrag zum Thema „Rhetorik der Strafverfolgung“ an der Goethe-Schule halten.
Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.
Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.
Weitere Charaktere sind:
Ekki
Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.
Alex
Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.
Anna
Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.
Overbeck
Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.
Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird
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