23 Royal Flush Wilsberg

Ekki soll im Rahmen einer Steuerprüfung eine Ortsbegehung in einer Autowerkstatt am Hawerkamp durchführen. Letztlich findet er sich jedoch in einer Pokerrunde in einem Hinterzimmer der Werkstatt wieder und verliert nicht nur alles, was er in seinen Taschen bei sich führt, sondern zusätzlich auch noch seinen Wagen.
Unterdessen werden Kommissarin Anna Springer und ihr Assistent Overbeck ins Haus der Familie Winter gerufen. Sabine Stetten, die Nachbarin der Winters, hat die Ermittler verständigt, da sie einen Einbrecher gesehen haben will. Im Schlafzimmer wird die mit einem Seil erwürgte Charlotte Winter aufgefunden. Am Tatort können keine Fingerabdrücke festgestellt werden, da der Täter Handschuhe getragen hat. Weil sich Thomas Winter, der Ehemann der Toten, beim Eintreffen der Polizei allein im Haus befunden hat, steht er unter dringendem Tatverdacht, seine Frau getötet zu haben.
Keiner der erfahrenen Anwälte der Kanzlei Hoppenheit & Partner kann den Fall von Thomas Winter übernehmen, so dass der Mordverdächtige von Alex Holtkamp vertreten wird. Die angehende Anwältin glaubt ihrem Klienten, der ihr versichert, vom Täter niedergeschlagen worden zu sein und ihn daher nicht beschreiben könne. Da sie Winter für unschuldig hält, verhilft sie ihm zur Flucht vor der Polizei und riskiert damit ihre erst kürzlich erhaltene Anwaltslizenz. Sie versteckt ihren flüchtigen Klienten auf dem Dachboden von Georg Wilsbergs Haus, in dem sie als Studentin gewohnt hatte. Um seiner Patentochter aus dieser schwierigen Situation herauszuhelfen, beginnt Detektiv Wilsberg auf eigene Faust nach dem Mörder von Charlotte Winter zu suchen. Ekki staunt nicht schlecht, als er Thomas Winter bei Wilsberg begegnet, denn er kennt ihn aus der Grundschule, die sie gemeinsam besucht hatten.
Winter gibt zu, sowohl das Seil als auch die Handschuhe gekauft zu haben, die bei dem Mord Verwendung fanden. Diese habe er allerdings zum Anbinden und Düngen seiner Rosen erworben, und beides hätte sich im Gartenhaus befunden, das nie verschlossen sei. Wilsberg erfährt von Sabine Stetten, dass Winter eine Affäre mit ihr hatte. Zudem belastet ihn eine polizeilich aufgenommene Aussage von Charlotte Winter, dass sie kurz vor ihrem Tod nur deshalb alkoholisiert mit ihrem Auto an einem Unfall beteiligt war, da sie nach einem Streit vor ihrem Mann flüchten musste. Weiterhin erfährt Wilsberg, dass Winter gegenüber einem LKW-Fahrer der Großbäckerei, die seiner Frau gehört, handgreiflich geworden war und dem Mann den Kiefer gebrochen hatte. Aufgrund eines Ehevertrages bleibt Winter im Falle einer Scheidung der Zugriff auf das Vermögen seiner Ehefrau verwehrt. Diese Ermittlungsergebnisse lassen Winters Aussage weniger glaubwürdig erscheinen und deuten auf einen geplanten Mord an seiner Frau. Als Winter mit den in Erfahrung gebrachten Vorwürfen konfrontiert wird, hat er für jeden einzelnen eine Erklärung. Insbesondere streitet er die Vorwürfe ab, seine Frau betrogen zu haben. Stattdessen habe er Sabine Stetten „abblitzen lassen“, weshalb sie sich nun an ihm rächen wolle.
Während der Ermittlungen bricht ein Unbekannter in die Villa der Winters ein und entwendet das dort versteckte Seil, mit dem Charlotte Winter erdrosselt wurde. Zufällig begegnet Wilsberg diesem unbekannten Einbrecher, der ihm vorher schon aufgefallen ist, und stellt ihn zur Rede. Dieser stößt ihn allerdings um und rennt davon. Wilsberg nimmt den Wagen des Flüchtigen nicht nur unter die Lupe, sondern auch zugleich in seinen Besitz. Mit Ekkis Hilfe gelingt es, die Rufnummer des im Auto gefundenen Handys mit seinem Besitzer Maik Greber in Verbindung zu bringen. Ekki übernimmt die Observierung von Maik Greber und folgt ihm bis ins Mehrfamilienwohnhaus, bleibt dort allerdings im Fahrstuhl stecken, als jemand absichtlich die Stromversorgung abschaltet. Wilsberg eilt Ekki mit Kommissarin Springer und Overbeck zur Hilfe. Sie befreien Ekki aus dem Fahrstuhl und finden Maik Greber aufgeknüpft auf seinem Balkon. Wilsberg glaubt allerdings weder an einen Suizid noch daran, dass es sich bei Greber um den Mörder von Charlotte Winter handelt.
Zwischenzeitlich hat Alex mit Johanna Maler ein früheres Opfer des Einbrechers gefunden. Sie gibt an, dass sie sich bereits in der Gewalt des Täters befunden hatte, der dann aber überrascht wurde und fliehen musste. Aus Angst habe sie jedoch niemals Anzeige erstattet und wolle weiterhin keine Aussage bei der Polizei machen. Bei einem Besuch von Ekki und Wilsberg bei Johanna Maler stellt Ekki fest, dass er auch Johanna aus der Grundschule kennt, sich somit also auch Thomas und Johanna kennen. Von Wilsberg unter Druck gesetzt, lässt sich Maler zu einem Geständnis bewegen: Der Einbrecher Maik Greber hätte sie und Winter überrascht, wodurch er Zeuge des Mordes wurde und Winter erpresst hätte. Sie hätten daraufhin die Geschichte des Überfalls auf Johanna erfunden und gehofft, so nicht nur den Mordverdacht auf Greber zu lenken, sondern auch, dass Wilsberg und Ekki ihren Erpresser für sie ausfindig machen würden. Dadurch konnte Greber von Winter getötet werden.
Alex, die bis dato an die Unschuld ihres Mandanten geglaubt hat, durchschaut dessen doppeltes Spiel. Somit überführt gesteht er, dass sich seine Frau wegen seiner Affäre von ihm scheiden lassen, er aber nicht mittellos zurückbleiben wollte. Winter greift zu einem Messer und geht auf Alex los. Wilsberg und Ekki können Alex aus der Gewalt Winters befreien und liefern ihn der Polizei aus.
Am Ende kehrt Ekki mit Wilsberg in den Hawerkamp zurück, um in einer neuen Pokerrunde seinen Wagen zurückzugewinnen. Das gelingt mit Wilsbergs Hilfe, der durch Falschspiel gewinnt.   

Nr.23
Original­titelRoyal Flush
SerieWilsberg
Staffel Staffel 3
RegieReinhard Münster
DrehbuchTimo Berndt
Erstaus­strahlung D (ZDF)8. März 2008


 

CastRolle
Leonard LansinkGeorg Wilsberg
Rita RussekCommissario Anna Springer
Roland JankowskyOverbeck
Ina Paule KlinkAlexandra "Alex" Holtkamp
Oliver KorittkeEkkehardt "Ekki" Talkötter
Vittorio AlfieriGrabowski
Heinrich SchafmeisterManfred "Manni" Höch

Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.

 Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher  und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.

Weitere Charaktere sind:

Ekki
    Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.

Alex
    Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.

Anna
    Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.

Overbeck
    Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.

  Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird

 

 

 

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