Nach 473 Jahren sind die „Wiedertäufer“ nach Münster zurückgekehrt. Das Grab von Herbert Fredenböck, dem ehemaligen Gärtner des Bistums Münster, der bei einem Autounfall ums Leben kam, wird nachts geöffnet. Seine Gebeine finden sich tags darauf in den Nachbildungen der historischen Eisenkäfige im Stadtmuseum wieder, in denen vor fast fünf Jahrhunderten die Münsteraner „Wiedertäufer“ am Kirchturm der Lambertikirche aufgehängt wurden. Das Bistum erhält einen Anruf, in dem mit verzerrter Stimme der Kirche gedroht wird.
Wilsberg wird daraufhin von Pater Gabriel, einem alten Freund, den er aus den 1970er Jahren von politischen Demonstrationen kennt, zu Rate gezogen, um die Grabschänder ausfindig zu machen. Ekki trifft sich unterdessen mit der Fondsmanagerin Claudia Weinert, die bei CW Investments einen Kirchenfonds betreut, zum Blinddate in einem Restaurant.
Die Wiedertäufer schlagen erneut zu und entführen ein Baby von der Säuglingsstation eines städtischen Krankenhauses. Es wird kurz darauf auf den Stufen der Lambertikirche gefunden. Wilsberg sucht die Witwe des verblichenen Fredenböcks auf. Von ihr erfährt er, dass ihr Mann als Gärtner auf Gut Moorwessel tätig war. Wilsbergs Befragung des wohlhabenden und gottesfürchtigen Inhabers des Guts, Walter Moorwessel, wird jäh von Glockengeläut unterbrochen, das aus der sonst unbenutzten Kapelle aus dem Wald herüberschallt. Als Wilsberg mit Walter Moorwessel und dessen Tochter Mareike in der Kapelle ankommt, trifft er dort auf Pater Gabriel, der angibt, von den Wiedertäufern telefonisch hierher zitiert worden zu sein. Sie müssen feststellen, dass Pater Gabriels geistlicher Bruder, Monsignore Katz, am Gebälk der Kapelle aufgeknüpft worden ist. Nichts deutet auf einen Selbstmord hin, da Katz offenbar erstochen wurde, bevor ihn sein Mörder aufgehängt hat.
Walter Moorwessel bringt am folgenden Tag 100.000 Euro in bar in einem Koffer zur Central Bank. Dabei wird er von einem maskierten Täter überfallen, der den Geldkoffer auf seiner Flucht über eine Mauer wirft, diese aber nicht wie geplant erklimmen kann. Auf der anderen Seite der Mauer wartet Ekki auf seine Bekannte Claudia, der er die Hoffnung gemacht hat, in ihren Fonds einzuzahlen. Als er den gefundenen Koffer öffnet, schaut sie ihm über die Schulter und nimmt an, er habe das Bargeld für ihren Fonds mitgebracht. Letztlich ist es sogar mehr als die Mindesteinlage von 50.000 Euro, die Ekki ja auch nicht hatte.
Alex Holtkamp hat ihre Stelle als Referendarin bei der Staatsanwaltschaft angetreten, wo sie wegen eines Autounfalls mit Sachschaden und Fahrerflucht ermittelt. Ihre Ermittlungen führen sie auf den Hof des Bauern Edwin Vosshövel. Mareike Moorwessel erzählt Wilsberg, sie sei von Herbert Fredenböck vergewaltigt worden, weshalb dieser der Vater ihres 24-jährigen Sohnes Tobias sei. Tobias habe häufiger Zuflucht auf dem benachbarten Hof Vosshövel gesucht, weswegen Wilsberg sich auf den Weg zu diesem Bauernhof macht. Dort trifft er nicht nur auf Alex, sondern zugleich auf Tobias, der aussagt, er habe Kontakt zu den Wiedertäufern, die eine sechsköpfige Gruppe unter der Leitung von Pater Gabriel seien. Als Walter Moorwessel auf der Suche nach seinem Enkel auf dem Hof erscheint, erkennt er Tobias weiße Gesichtsmaske von dem Überfall auf seinen Geldkoffer wieder und stellt Tobias zur Rede. Auf Drängen seines Großvaters macht Tobias am folgenden Tag eine Aussage über die Gruppe der Wiedertäufer bei der Polizei, die sich erst einige Tage später als Falschaussage herausstellt. Anschließend taucht Tobias unter.
Um Ekki behilflich zu sein, die gefundenen 100.000 Euro von Claudia wiederzubekommen, gibt sich Wilsberg gegenüber der Fondsmanagerin als Geldgeber aus. Im Gespräch mit Claudia erfährt Wilsberg im Vertrauen, dass Walter Moorwessel 60 % der Fondsanteile des CW Investmentfonds hält. Ekki bestätigt Wilsbergs Vermutung, dass die versteuerten 250.000 Euro, die Moorwessel jährlich angibt, nicht dazu ausreichen, um diese Fondsanteile zu erwerben. Georg Wilsberg geht davon aus, dass Moorwessel Schwarzgeld in den Fonds einzahlte. Er ließ sich von dem gutgläubigen Monsignore Katz Bauprojekte vermitteln, deren Bilanzen er fälschte, um durch Steuerhinterziehung die Überschüsse in den Fonds fließen lassen zu können. Laut Satzung des Fonds muss dieser die Gelder sofort wieder in Bauprojekte investieren, die erneut Moorwessel erhielt. Ekki lässt eine Durchsuchung bei CW Investment sowie auf dem Gut Moorwessel durchführen.
Von Herbert Fredenböcks Witwe erfährt Wilsberg, dass ihr Mann zeugungsunfähig war. Damit kann er entgegen der Aussage von Mareike Moorwessel nicht Tobias Vater sein. Wilsberg sucht erneut nach Tobias auf dem Hof Vosshövel, wo er in der Scheune, in der Tobias oft übernachtet, den abgesägten Lauf einer Flinte findet.
Wilsberg ahnt Böses und folgt zusammen mit Edwin Vosshövel dem Wagen von Walter und Mareike Moorwessel zur Lambertikirche. Auf dem Kirchturm zwingt Tobias seinen Großvater mit vorgehaltener Waffe zuzugeben, dass er seine Mutter missbraucht hat und somit nicht nur sein Großvater, sondern auch zugleich sein Vater ist. Zudem gibt Tobias zu, dass er die Gruppierung der Wiedertäufer erfunden hat, jedoch ihr einziges Mitglied sei. Er schäme sich allerdings nur dafür, dass Walter Moorwessel den Namen der „Wiedertäufer“ als Vorwand genommen hat, um den von ihm begangenen Mord an Monsignore Katz, der hinter Moorwessels Machenschaften gekommen sei und eine Buchprüfung bei der CW Invest gefordert habe, zu vertuschen.
Kommissarin Anna Springer und Overbeck nehmen Tobias und Walter Moorwessel fest. Alex Holtkamp, die inzwischen für den Fall Moorwessel zuständig ist, stuft die verschwundenen 100.000 Euro als unbedenklich ein, um Ekki zu entlasten. Pater Gabriel, der aufgrund der belastenden Aussage von Tobias zwischenzeitlich in Untersuchungshaft genommen wurde, wird aus der Haft entlassen. Mareike Moorwessel zieht
Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.
Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.
Weitere Charaktere sind:
Ekki
Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.
Alex
Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.
Anna
Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.
Overbeck
Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.
Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird
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