Privatdetektiv Georg Wilsberg hätte beinahe die Einladung bei seiner Freundin Anna Springer vergessen. Als er dann etwas verspätet bei ihr erscheint, schickt sie ihn kurzerhand wieder weg, weil sie umdisponieren musste und ihre alte Freundin Johanna Eckelt überraschend zu Besuch gekommen war. Johanna war auf der Suche ihrer fünfzehnjährigen Tochter Kathi, die ausgerissen war und sich bei ihrem Großvater in Münster eingefunden hatte.
Johannas Bruder Karl sucht derweil Pfarrer Hollein auf, weil er beichten möchte, doch der Geistliche vertröstet ihn, da es schon recht spät ist. Am nächsten Tag wird der Pfarrer tot im Beichtstuhl gefunden, ausgerechnet als Wilsbergs Freund Manni, da er aktives Mitglied im Kirchenchor ist, ein Solostück vortragen wollte. Da Wilsberg unter den Zuhörern war, interessiert er sich sofort für den Fall. Hollein ist dem Augenschein nach auf einer Treppe zu Tode gestürzt und wurde dann in den Beichtstuhl gelegt. Von Manni Höch erfährt die Kommissarin, dass der Pfarrer irgendetwas anzeigen wollte und dass er Karl Eckelt noch spät abends getroffen hatte.
Überraschend bittet Kommissarin Springer Wilsberg bei der Suche nach Johannas Tochter um Hilfe, denn sie ist schon wieder ausgerissen. Das Mädchen will unbedingt wissen, wer ihr Vater ist, aber Johanna schweigt darüber, weshalb sie sich laufend streiten und Kathi sich nicht ernst genommen fühlt. Wilsberg findet Kathi in einem „Drogenlokal“ und kann sie dort befreien. Er interessiert sich auch in den nächsten Tagen für sie und ihre Mutter, da er sich ein wenig in Johanna verliebt hat und in der Familie Eckelt ein großes Geheimnis vermutet. Er versucht mit Vater Eckelt zu sprechen, der in Münster eine kleine Gärtnerei betreibt. Doch auch er hüllt sich in Schweigen und meint nur, dass man die Vergangenheit nicht ändern könne. Sein geistig zurückgebliebener Sohn Karl arbeitet mit in der Gärtnerei, und Wilsberg weiß, dass Johanna eine sehr innige Bindung zu ihrem Bruder hat. Er verdächtigt Karl, mit Holleins Tod etwas zu tun zu haben und spricht ihn darauf an. So erfährt Wilsberg, dass Karl den Pfarrer nur tot aufgefunden hatte, und weil er meinte, „der Pfarrer müsse ja beichten, ehe er vor den Herrn tritt,“ hat er ihn in den Beichtstuhl gesetzt. Inzwischen findet auch Kommissarin Springer heraus, dass Karl am Tatabend noch spät in der Kirche war und auch Blutspuren an seiner Jacke hatte. Um seinen Sohn zu schützen, gesteht Volker Eckelt, den Pfarrer erschlagen zu haben. Als Motiv gibt er an, erfahren zu haben, dass Pfarrer Hollein der Vater seiner Enkelin ist, was ihn sehr erzürnt hätte. Als Volker Eckelt festgenommen wird, gibt Johanna allerdings Wilsberg gegenüber zu, dass sie Hollein in ihrer Verzweiflung von sich gestoßen hätte, weil er einfach nicht zu ihr und seiner Tochter stehen wollte. Dabei wäre er die Treppe heruntergestürzt. Wilsberg behält dieses Geständnis für sich und spricht nicht mit Kommissarin Springer darüber.
Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.
Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.
Weitere Charaktere sind:
Ekki
Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.
Alex
Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.
Anna
Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.
Overbeck
Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.
Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird
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