Privatdetektiv Georg Wilsberg erhält von Jochen Rausch den Auftrag, seine Gattin zu beschützen. Jutta Rausch ist die „grüne“ Stadtkämmerin von Münster und hat einen anonymen Drohbrief erhalten, der Rauschs Meinung nach sehr ernst zu nehmen ist. Da er in Bielefeld arbeitet und er die ganze Woche nicht zu Hause ist, soll Wilsberg die Frau unauffällig im Auge behalten, da sie davon nichts wissen soll. Wilsberg findet auch sehr schnell heraus warum, denn das Ehepaar lebt in Scheidung und Jutta Rausch hat einen neuen Freund:
ihren Kollegen Berthold Diezelbach. Dieser wird überraschend eines Morgens beim Joggen erschossen. Obwohl Wilsberg den Auftrag schnell wieder gekündigt hat, bleibt er an der Lösung des Attentats auf Diezelbach interessiert und ermittelt auf eigene Faust weiter. Von Kommissarin Springer erfährt er, dass auch der Ermordete einen Drohbrief erhalten hatte.
Unerwartet wollen auch die Parteifreunde der Stadtkämmerin, dass Wilsberg sich um ihren Schutz kümmere. Parallel hat auch Jochen Rausch Karsten Feldhaus als neuen Bodyguard engagiert, sodass die Frau nun von zwei Männern auf Schritt und Tritt bewacht wird. Feldhaus ist normalerweise der persönliche Assistent von Jutta Rausch und schon aus beruflichen Gründen immer in der Nähe seiner Chefin, daher lag es für Jochen Rausch nahe, ihn dafür einzusetzen. Sehr schnell erfährt Wilsberg so von den aktuellen Problemen des Stadtrats, denn der hat gerade mit einer Aktivistenbewegung zu kämpfen, die sich gegen den Bau eines neuen Einkaufszentrums wehrt, bei der sich auch Alex engagiert. Nach ihren Beobachtungen haben die Umweltschützer jede Menge Material über die einzelnen Mitglieder des Stadtrats von Münster gesammelt.
Obwohl Wilsberg seine Klientin selten aus den Augen lässt, wird auch auf sie geschossen, doch verfehlt die Kugel glücklicherweise ihr Ziel. Wilsbergs Interesse konzentriert sich auf den Landwirt Tönne Mesenkamp, der zur Führungsspitze der Aktivisten gehört und mehrere Jagdgewehre besitzt. Als sich Wilsberg heimlich in dessen Haus umsieht, findet er Zeitungen, aus denen Buchstaben und Worte ausgeschnitten wurden und er ihn als Verfasser der Drohbriefe überführt sieht. Wilsberg informiert Kommissarin Springer, die Mesenkamp festnehmen lässt. Dabei stellt sich heraus, dass seine Tochter die Briefe zusammengebastelt hatte, sie die Verantwortlichen aber nur aufrütteln und erschrecken wollte. Aus den Gewehren ihres Vaters wurde weder auf Diezelbach noch auf Rausch geschossen.
Von seinem Freund Manni erfährt Wilsberg von einem Vorkommnis im Stadtrat, als vor zwei Jahren Ratsmitglied Martin Henne angeblich in die Parteikasse „gegriffen“ hatte. Daraufhin musste er seine Kandidatur zum Stadtkämmerer an Jutta Rausch abtreten und seine politische Karriere war beendet. Nachdem Manni herausfindet, dass sehr wahrscheinlich Diezelbach seinerzeit Hennes Unterschrift gefälscht hatte, um ihn zu diffamieren, hält Wilsberg ihn für den Täter. Inzwischen wird erneut auf Jutta Rausch geschossen und Wilsberg dabei leicht verletzt. So fährt der Detektiv umgehend zu Henne und will ihn zur Rede stellen. Henne ist jedoch davon überzeugt, dass er auch diesmal wieder nur benutzt wird. Er hatte gerade das Gewehr vor seinem Haus gefunden, dass er seit einer Woche vermisst und ihm ist damit klar geworden, dass die Polizei das Gewehr bei ihm finden soll. Wilsberg glaubt ihm und kommt allmählich dahinter, dass die Anschläge nicht politisch motiviert sind, sondern rein persönlich. Jemand hat seinen Nebenbuhler aus dem Weg geräumt und die Schüsse auf Rausch nur zur „Tarnung“ abgegeben. Karsten Feldhaus hatte schon immer ein privates Interesse an seiner Kollegin, doch nachdem er erfahren musste, dass Rausch ihn „abservieren“ will, unternimmt er einen erneuten Mordversuch auf seine Chefin. Wilsberg kann dies verhindern und ihn auf frischer Tat überführen.
Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.
Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.
Weitere Charaktere sind:
Ekki
Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.
Alex
Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.
Anna
Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.
Overbeck
Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.
Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird
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