Als Rechtsanwalt gescheitert, betreibt Wilsberg ein Münz- und Briefmarkengeschäft in Münster. Er verdient sich als Privatdetektiv Geld nebenbei und erhält von Hermann Pobradt den Auftrag, den 16 Jahre alten Mord an dessen Bruder Karl aufzuklären, den die Staatsanwaltschaft und die Polizei als Selbstmord schnell zu den Akten gelegt hatten. Hermann Pobradt verdächtigt Wilma Pobradt, die Ehefrau von Karl. Wilsberg lehnt den Fall zunächst ab, bis Pobradt ein großzügiges Honorar auf den Tisch legt. Der notorisch klamme Wilsberg nimmt den Fall an.
- In der ersten Folge wurde die Hauptrolle des Georg Wilsberg von Joachim Król gespielt.
Wilsberg fragt den befreundeten städtischen Angestellten Mani Höch nach
der Familie Pobradt, während dieser Bodenkontrollen in einem
Kindergartensandkasten vornimmt. Laut Mani gehören die Pobradts zum
Münsteraner Geldadel, ihnen gehört die Baugesellschaft Pobradt Hoch- und
Tiefbau. Wilsberg kontaktiert seinen Freund, den Polizisten Hans
Bebber, um ihn nach Informationen zu fragen, bis dessen Chef, Kommissar
Merschmann, Wilsberg entdeckt und rauswirft. Wilsberg fährt zur Familie
Pobradt und sucht nach Wilma, trifft aber nur deren Tochter Katharina.
Er erfährt, dass sein Auftraggeber seit Jahren Insasse einer
Nervenheilanstalt ist. Katharinas Bruder Uwe Pobradt, ein gescheiterter
Musiker mit Alkoholproblem, spielt im Hintergrund Musik. Wilsberg will
den Fall wieder aufgeben, als Hermann Pobradt den Namen Merschmann
fallen lässt. Wilsberg und Merschmann sind verfeindet, seit Wilsberg
Kommissar Merschmann wegen Körperverletzung eines Demonstranten
angezeigt hatte, woraufhin Merschmann dafür sorgte, dass Wilsberg seine
Anwaltslizenz verlor. Diese Feindschaft macht sich Hermann Pobradt
zunutze; aus diesem Grund beauftragte er Wilsberg. Merschmann hatte
damals die Ermittlungen im Mordfall Karl Pobradt geführt und nach
Hermann Pobradts Meinung Fakten unterschlagen. Wilsbergs Interesse an
dem Fall ist wieder erweckt.
Wilsberg bittet Mani, der seinerzeit als
Zivildienstleistender Krankentransporte fuhr, herauszufinden, wer
damals Karl Pobradt transportiert hatte, denn er war nicht sofort tot,
sondern starb erst eine halbe Stunde nach dem Schuss, mit dem er sich
selbst getötet haben sollte, auf dem Weg zum Krankenhaus. Wilsberg fährt
aufgrund einer Verletzung zum Krankenhaus und sieht dabei zufällig
Merschmann, der einen alten Freund besucht und um Hilfe bittet, damit
die Bodenkontrollen gestoppt und die Untersuchungsergebnisse nicht
veröffentlicht werden. Wilsberg findet heraus, dass es sich um Kurt
Hillerich handelt, der an Darmkrebs erkrankt ist. Mani hat
herausgefunden, dass das Gelände, auf dem auch der Kinderspielplatz
liegt, verseucht ist, und dass die ganze Siedlung von der Firma Pobradt
gebaut wurde. Wilsberg erfährt von Mani, dass es sich bei Kurt Hillerich
um einen ehemaligen Baudezernenten handelt. In der Zwischenzeit hat
Mani herausgefunden, wer damals Karl Pobradt transportiert hatte: Der
eine der beiden Fahrer ist tot, der andere lebt mittlerweile in
Bielefeld. Wilsberg sucht diesen auf und erfährt, dass beim Tod von Karl
Pobradt die Ehefrau und ein junger Mann dabei waren und dass der Fahrer
damals von der Polizei gar nicht befragt worden war.
Wilsberg
spricht Wilma Pobradt auf Merschmann an und schaut sich das Zimmer an,
in dem der vermutete Mord passiert ist. Laut Wilma Pobradt hat Uwe
Pobradt zum Todestag ein Konzert in London gegeben. Wilma Pobradt
informiert Merschmann, dass Wilsberg in der Sache herumschnüffelt. Wilma
Pobradt ist ebenfalls mit Kurt Hillerich befreundet. Mani besucht
Wilsberg und zeigt ihm einen Pressebericht über eine Grundsteinlegung
eine Woche vor dem Todestag von Karl Pobradt. Auf dem zugehörigen Foto
sind Karl und Wilma Pobradt, Kurt Hillerich und eine weitere Person zu
sehen. Wilsberg fährt zum Bauunternehmen und findet heraus, dass es sich
bei der unbekannten Person auf dem Foto um Bruno Steyn handelt.
Wilsberg besorgt sich nachts die Personalakte von Steyn und wird dabei
von einem Wachmann entdeckt, kann aber fliehen. Merschmann erfährt, dass
Wilsberg dort herumgeschnüffelt hat.
Wilsberg ruft Steyn an und teilt ihm mit, dass er ihn als Liebhaber von
Wilma Pobradt aufgedeckt hat und dass dieser in der Mordnacht am Tatort
war. Wilsberg besucht Hillerich und erfährt, dass Karl Pobradt unter
Depressionen gelitten haben soll. Danach trifft sich Wilsberg mit Steyn
und wird dabei von Merschmann beobachtet. Wilsberg bekommt Negative von
Steyn, auf denen Wilma Pobradt mit Blessuren zu sehen ist. Die Fotos
sollte Steyn für Wilma für den Fall einer späteren Scheidung von Karl
Pobradt machen. Bebber findet heraus, dass in der Mordakte zu Karl
Pobradt eine Seite fehlt. Wilsberg findet über einen Briefmarkenkunden
im Katasteramt heraus, dass das Giftgelände damals von der inzwischen
verstorbenen Frau Hillerich unter ihrem Geburtsnamen an Pobradt verkauft
worden war. Sie hatte das Gelände nur zwei Wochen im Besitz und
angeblich war das Gelände ohne Ergebnis auf Altlasten untersucht worden.
Kurt Hillerich hat also Karl Pobradt übers Ohr gehauen. Wilsberg und
Mani fahren zu Merschmann, um dort einzubrechen und herauszufinden, was
Merschmann gegen Hillerich in der Hand hat. Wilsberg bricht bei
Merschmann ein, Mani steht Schmiere, kann aber Wilsberg nicht warnen,
als Merschmann auftaucht. Merschmann entdeckt Wilsberg, als dieser mit
Unterlagen das Haus verlässt, aber Wilsberg kann mit Mani fliehen.
Merschmann nimmt die Verfolgung auf, verliert die beiden aber aus den
Augen. Merschmann setzt zwei Kollegen auf Wilsberg an, nicht ahnend,
dass Bebber Wilsberg unterstützt. Wilsberg ruft Hillerich an, um ihm
mitzuteilen, dass er ihn für den Mörder hält, da Karl Pobradt
herausgefunden hatte, dass Hillerich ihn übers Ohr gehauen hatte. Beide
vereinbaren ein Treffen bei Hillerich. Wilsberg teilt Bebber mit, was er
herausgefunden hat und dass Merschmann Hillerich erpresst hat, statt
die Sache aufzudecken. Dieser will Wilsberg jedoch unerwartet
festnehmen. Wilsberg kann fliehen und taucht bei Hillerich auf.
Hillerich hat sich jedoch vorher selbst erschossen. Merschmann hat
Hillerich aufgefunden und manipuliert den Tatort so, dass man Wilsberg
für den Mörder halten soll, und will Wilsberg erschießen. Gerade noch
rechtzeitig kommt Bebber und verhindert das Schlimmste. Er teilt
Wilsberg mit, dass er Wilsberg nur festnehmen wollte, um ihn daran zu
hindern, bei Hillerich aufzutauchen, da er zwischenzeitlich selbst
weiter belastendes Material gegen Merschmann gefunden hatte.
Der Fall
scheint beendet, doch Wilsberg entdeckt, dass Uwe Pobradt gar nicht zur
Tatzeit in London war. Er spricht erneut mit Wilma Pobradt. Die erzählt
ihm den Rest der Wahrheit: Uwe hatte seinen Vater erschossen, als
dieser seine Ehefrau Wilma wieder einmal geschlagen hatte. Sie erzählt
auch, dass Merschmann eine Jugendliebe von Wilma Pobradt war. Wilsberg
sieht den Fall damit endgültig als erledigt an, ohne das an die Polizei
weiterzugeben.
Der Protagonist der Wilsberg-Krimis, Georg Wilsberg, ist ein Antiquar, der aus Geldmangel nebenbei auch Aufträge als Privatdetektiv annimmt. Die Idee und die Figuren stammen von Jürgen Kehrer, der schon seit 1990 Bücher über Wilsberg schreibt.
Georg Wilsberg, ein stämmiger Mann Ende fünfzig, betreibt in der Stadt Münster eine Buchhandlung für antiquarische Bücher und arbeitet nebenbei als Privatdetektiv. Beides lässt sich sehr gut kombinieren. Er kauft ganze Bibliotheken auf, wenn er kann, am liebsten aus dem Nachlass eines kürzlich Verstorbenen. Wilsberg hat eine Visitenkarte, die seine Nebentätigkeit verrät, so dass die Angehörigen bei Zweifeln an den Todesumständen geneigt sind, ihn zu beauftragen. Andere Kunden schätzen die Möglichkeit, einen Privatdetektiv diskret zu engagieren, indem sie vorgeben, nur auf der Suche nach seltenen Büchern zu sein, wenn sie ihn besuchen. Wilsberg ermittelt in Fällen aus ganz Münster und dem Umland. Da er ständig knapp bei Kasse ist, besitzt er kein Auto und muss sich eines von seinen Freunden leihen oder als Running Gag sogar stehlen. Bei seinen Ermittlungen schert er sich wenig um gesetzliche Vorschriften, so dass er auf der Suche nach Beweisen häufig in Privathäuser einbricht und verhaftet wird.
Weitere Charaktere sind:
Ekki
Ekkehard Talkötter ist ein amtlicher Steuerinspektor, dessen Zugang zu den Steuerdaten von jedermann oft wertvolle Beweise liefert. Er ist Wilsbergs bester Freund. Sein Charakter ist schüchtern, zögerlich und unsicher und ergänzt Wilsbergs tollkühne Art perfekt.
Alex
Alexandra Holtkamp ist Wilsbergs Nichte und Patentochter. Sie arbeitet als Anwältin, was hilfreich ist, als Wilsberg verhaftet wird, weil er in die Häuser von Verdächtigen eingebrochen ist.
Anna
Anna Springer, eine Polizeibeamtin im gleichen Alter wie Wilsberg, ist die Leiterin der Mordkommission in Münster. Privat mag sie Wilsberg, dessen Hinweise oft hilfreich sind, aber im Dienst kommen sich die beiden bei ihren (meist unabhängigen) Ermittlungen immer wieder in die Quere und gehen sich gegenseitig auf die Nerven. Ihre humorvolle Hassliebe ist ein Hauptpunkt der gesamten Handlung.
Overbeck
Annas Assistenzinspektor wird von allen nur mit seinem Nachnamen angesprochen. Er hält sich für cool und genial und liebt es, mit seiner Sonnenbrille zu protzen, aber er lässt sich immer wieder zu Ablenkungsmanövern hinreißen oder bringt sich selbst in Schwierigkeiten, so dass er für Anna keine große Hilfe ist. Er mag Wilsberg nicht, der ihn oft lächerlich macht, und neigt sogar dazu, Wilsberg (der die Angewohnheit hat, überall über Leichen zu stolpern) als Mörder zu verdächtigen.
Wilsberg ist eine ZDF-Kriminalfilm-Reihe, die im westfälischen Münster spielt. Gedreht werden die Folgen der Reihe in Münster und Köln, wobei ein gutes Drittel der Produktionszeit bei den Dreharbeiten in Münster verbracht wird
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