3. Das Volk sieht nichts
Kir Royal (Aus dem Leben eines Klatschreporters)
Baby glaubt, er habe den ganz großen Coup gelandet. Sein alter Bekannter Hubert Dürkheimer, Honorarkonsul einer Bananenrepublik, will am Starnberger See einen noblen Country Club bauen. Das passende Seegrundstück mit der baufälligen Villa des berühmten „Kunstmalers und Vertreters der voralpenländischen Schule“ Wilfried Schildkraut gehört der örtlichen Gemeinde St. Peter am See, deren Bürgermeister aber partout nicht an einen Spekulanten wie Dürkheimer verkaufen will. Baby soll als Strohmann aushelfen und, mit dem Geld des Konsuls ausgestattet, als Käufer auftreten. Der mit rund 39 Millionen DM hoch verschuldete Dürkheimer versucht, hierfür einen Kredit seiner Bank über 3,5 Millionen einzufädeln. Doch Baby hat eigene Pläne. Er will den Konsul übers Ohr hauen und die Villa nach dem Kauf selbst behalten. Gleichzeitig hintertreibt der ehrgeizige Landtagsabgeordnete Joseph Gaishofer im Namen der Gemeinnützigen Gesellschaft Volkswohl und Öffentliches Interesse die Pläne von Baby und Dürkheimer. Er sorgt dafür, dass der Kredit platzt, und treibt Dürkheimer damit in den Ruin und in den Selbstmord. Baby, der den Kaufvertrag für die Villa bereits unterschrieben hat, muss nun schleunigst wieder verkaufen, um ohne Dürkheimer und dessen Geld nicht von den Zinsen erdrückt zu werden. Die Villa wird schließlich von Gaishofers gemeinnütziger Gesellschaft erworben und zu deren Hauptsitz ausgebaut.
Konsul Dürkheimer – Boy Gobert
Butler – Kurt Raab
Landtagsabgeordneter – Hanns Zischler
Bürgermeister – Willy Harlander
Pfarrer – Karl Obermayr
Notar – Toni Berger
Die Serie ist nach dem damals beliebten Aperitif Kir Royal benannt.
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