1. Wer reinkommt, ist drin
Kir Royal (Aus dem Leben eines Klatschreporters)
Baby Schimmerlos, Klatschreporter und Kolumnist der Münchner Allgemeinen Tageszeitung, schreibt gerade eine Serie über die Münchner Restaurants, in denen die Schickeria verkehrt. Seine Freundin Mona drängt ihn, endlich eine Spesenabrechnung einzureichen. Babys aufwendiger Lebensstil und die vielen Besuche in den teuren Restaurants gehen ins Geld. Zudem soll der Fußboden der eigenen Wohnung erneuert werden. Der Handwerksmeister würde einen guten Preis machen, wenn er in der Schimmerlos-Kolumne vorkäme, meint Mona. Baby lehnt empört ab. In der Redaktion angekommen, geht es mit der versuchten Vorteilsnahme gerade so weiter. Fotograf Herbie möchte eine junge Bekannte, Sekretärin Edda ihren Zahnarzt in die Kolumne bringen. Baby spricht ein Machtwort – er will seine Unabhängigkeit bewahren.
Am Abend versucht der schwerreiche, aber von seinem Leben angeödete Kleberfabrikant Heinrich Haffenloher vergeblich, Baby Schimmerlos zu finden. Haffenloher ist auf Publicity aus und will mit allen Mitteln erreichen, dass eine Story über ihn in der Zeitung platziert wird. Auf Empfehlung des Hotelportiers landet Haffenloher im Edelrestaurant Villa Medici, wo Baby gelegentlich verkehrt. Dieser besucht aber gerade das Restaurant Champs Elysées. Der Betreiber ist besorgt, schlecht wegzukommen, weil in seinem Laden nichts los ist. Als Baby erschienen ist, lässt er „die üblichen Schnorrer“ zusammentelefonieren, um etwas Stimmung in die Bude zu bekommen. Was dann auch gelingt. Nur Mona ist genervt von der inszenierten Fröhlichkeit, der allgemeinen Anbiederung an Baby und auch der kulinarischen Ideenlosigkeit – das gleiche Nouvelle-Cuisine-Menu hatten sie bereits am Vortag im Restaurant Villa Medici serviert bekommen. Haffenloher findet das Champs Elysées durch Zufall doch noch – sieht, dass dort auf den Tischen getanzt wird, und will mitmachen; man lässt ihn aber nicht rein. Frustriert telefoniert er mit der Chefin von Schimmerlos, der Verlegerin von Unruh, und bietet an, teure Anzeigen zu schalten, wenn er in die Klatschkolumne kommt. Von Unruh will daraufhin Schimmerlos die Spesen nur erstatten, wenn er über Haffenloher schreibt. Widerwillig trifft der Journalist Haffenloher daraufhin in dessen Hotel. Von Schmeicheleien, Drohungen und Bestechungsversuchen („ich scheiß dich zu mit meinem Geld“) zermürbt lenkt Schimmerlos schließlich ein. Im Champs Elysées wird der vorherige Abend für die Fotokamera von Herbie noch einmal neu inszeniert; zu den bereits am Vortag Anwesenden stoßen der Handwerksmeister, der Zahnarzt und Haffenloher. Am Ende bekommen alle, was sie wollen. Mona ihren Fußboden, Frau von Unruh ihre Anzeigen, die Möchtegerns und der Restaurantbetreiber Publicity. Nur Schimmerlos, der gegen seine Überzeugung gehandelt hat, sitzt resigniert vor dem Lokal, rauchend und trinkend, während die Musik des Cancan aus der Operette Orpheus in der Unterwelt aus dem Restaurant dringt.
Haffenloher – Mario Adorf
Püppi – Harald Leipnitz
Paula – Peter Kern
Taxifahrer – Willy Harlander
Sedlacek – Rudolf Wessely
Oberkellner – Edgar Selge
Blondine – Corinna Drews
Zahnarzt – Martin Wimbush
Barkeeper – Heinz Werner Kraehkamp
Die Serie ist nach dem damals beliebten Aperitif Kir Royal benannt.
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